Gesundes neues Jahr - viel zu tun für die Berliner Bienen!
Wir wünschen allen Imkern und Imkerinnen wie auch ihren Bienen ein gesundes neues Jahr. Inzwischen mehren sich die Zeichen, dass zumindest hier im Berliner Norden wieder das Brutgeschäft aufgenommen wurde - der Verbrauch steigt; die Stockwaage zeigt einen deutlichen Trend nach unten. Mag sein, dass die Damen bei Kälte wieder eine Pause einlegen - wir aber sollten busy bleiben denn 2019 wird politisch besonders interessant für die Berliner Bienen!
Der >>Zwischenbericht zur "Strategie zum Schutz der Bienen und anderer Bestäuber in Berlin" wurde vorgelegt und leider wird nun offenbar vermehrt versucht, eine mögliche Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen zum "Hard-Fact" und Stimmung gegen die Stadtimkerei zu machen. So fordert die FDP in einem in 2019 zu beschließenden >>Antrag die Einrichtung von "Wildbienenschutzgebiete" in Berlin wenn es zu einer "starken Nahrungskonkurrenz" käme und verkennt dabei elementare Grundlagen in der Biologe der Wild- und Honigbienen sowie die dünne Datenlage zu dem Thema (deren Verbesserung der veröffentlichte Zwischenbericht klar fordert).
Anstatt die Kräfte zu bündeln und gemeinschaftlich dafür zu kämpfen, dass die Bebauung wertvoller Brachen gestoppt wird und uniforme Rasen- und Zierkiesgärten sowie die an englische Landschaftsparks aus Koniferen und Rasen gemahnenden Parkanlagen endlich durch wildbienengerechte Bepflanzung und Pflege allen Bienen zu Gute kommen (wie übrigens klar im Zwischenbericht gefordert) sollen sich Imker und Naturschützer in fruchtlosen Streitigkeiten zerlegen. Davon profitiert allenfalls "Berlin baut!" um noch mehr Eigentumswohnanlagen in das Berliner Stadtgrün zu pflastern!
Hier sollten wir ein klares Zeichen setzen und dafür sorgen, dass ALLE Bienenarten von einer besseren Stadtnatur profitieren.
Die Abtötung gesunder Bienen an einem Bienenstand in Pankow sorgte im Winter 2018 für Aufregung - vor allem, da das intransparente und von der Verwaltungsgerichtbarkeit gedeckte Vorgehen eine wesentliche Forderung des Strategiepapiers kontakariert: Wie sollen wir den Berliner Imkern und Imkerinnen die Teilnahme an einem freiwilligen Monitoring der Amerikanischen Faulbrut empfehlen wenn die Teilnehmer fürchten müssen, dass selbst nachgewiesenermaßen gesunde Bienenvölker abgetötet werden müssen wenn kranke Bienenvölker in der Nähe stehen?
Daher, Imker und Imkerinnen - organisiert Euch! Vernetzt Euch über Vereine und sei es nur über eine Förder- oder Zweitmitgliedschaft selbst wenn ihr eigentlich keinen Verein zum Imkern braucht oder wollt. Bei so vielen Vereinen findet sich immer einer, der passt!
Und erhebt die Stimme - unterzeichnet die Petition für eine bessere Bienengesundheitsvorsorge und sammelt auf Unterschriftenlisten auf dem Vereinsabend.
Wendet Euch an die Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus und stellt klar, dass die Honigbiene als Teil der Berliner Stadtnatur und Bienenfauna Unterstützung braucht und dass diese Unterstützung keinesfalls zum Schaden ihrer "wilden Schwestern" sein wird.
Nutzt die "Wir-haben-es-Satt"-Demo am Potsdamer Platz am 19. Januar zum Sammeln von Unterschriften und gebt der Berliner Stadtimkerei ein Gesicht!
Und wer mit anpacken will: Inzwischen haben viele Imkervereine/Netzwerke in ihren Bezirken angefangen, lokale Flächen (wild)bienengerecht aufzupeppen:
- Der Moritzplatz in Kreuzberg wurde 2018 mit 5.000 Blumenzwiebeln durch die Mellifera Regionalgruppe aufgepeppt.
- Der Kreuzberger Imkerverein hat eine 300qm-Bluemwiese an der Kottbusser Brücke/Planacker vor dem netto-Supermarkt angelegt.
- In Reinickendorf blühten erstmals drei wildbienengerechte Blumenmischungen im "Wilder Bienen Garten" und in Zusammenarbeit mit dem NABU Berlin entstanden aufwendige Niststrukturen wie eine Sonnenfalle, Lehmwand und Abbruchstrukturen.
Wer bietet mehr? 2019 ist eine tolle Gelegenheit um zu zeigen, dass die Berliner Imkerschaft wirklich über den Tellerrand (mit Honigbrötchen) schaut.... tut Gutes und redet darüber...auch mit den anderen Berliner Imkervereinen.
Denn: Nachahmung ist ausdrücklich erwünscht!
In diesem Sinne: Ein summendes 2019 wünscht
der Vorstand des IV Reinickendorf-Mitte e.V.