Voller Saal bei den Berliner Imkergesprächen
Treffen sich zwei Imker... Nein, am 10. Februar war dies kein schlechter Witz, sondern die Veranstaltung „Berliner Imkergespräche: Was ist in der Imkerei richtig?“, organisiert von den Imkervereinen Reinickendorf-Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf.
Knapp 70 Personen verfolgten die Vorträge der Berufsimker Günter Friedmann aus Steinheim-Küpfendorf und Bernhard Heuvel aus Rheinberg. Sie wenden unterschiedliche Konzepte der Bienenhaltung an. Auf der einen Seite Günter Friedmann, der sich seit mehreren Jahrzehnten der Demeter-Imkerei verschrieben hat und zudem an der Entwicklung der Demeter-Richtlinien mitwirkte: Seine ca. 600 Bienenvölker wohnen auf Naturwabenbau, und jedes einzelne Bienenvolk als intelligentes und empfindsames Lebewesen steht stets im Mittelpunkt seiner Überlegungen. Auf der anderen Seite Bernhard Heuvel, der unerwartet zu einer großen Anzahl an Bienenvölkern kam: Dank seiner kaufmännischen Erfahrung optimiert er die Arbeitsprozesse in seiner Imkerei, und seine Experimentierfreude mit verschiedenen Haltungsformen hat ihn viel über die Bienen gelehrt.
Trotz aller Unterschiede kämpfen Friedmann und Heuvel in wichtigen Punkten an derselben Front: Ihre Bienenvölker sind durch Umweltgifte, Insektizide und Saatgutbeizmittel sowie durch verunreinigtes oder gepanschtes Wachs in Gefahr. Hiermit sprechen sie der Imkerschaft aus der Seele.
Neben vielen interessierten Fragen an die beiden Vortragenden gab es bei Kaffee und Kuchen viele angeregte Gespräche über die Imkerei und die Bienen.