Neue Untersuchungen zeigen: Umstrittene Pyrrolizidinalkaloide werden im Honig abgebaut
Vor einigen Jahren ging ein Aufschrei durch die Reihen (vor allem norddeutscher) Imker: In einigen Honigen wurden hohe Gehalte an sogenannten Pyrrolizidinalkaloiden (PAs) nachgewiesen. Diese im Tierversuch lebertoxischen Substanzen stammen aus dem Nektar verschiedener Wildpflanzen wie dem Borretsch, Wasserdost und vor allem dem Jakobskreuzkraut (JKK). Letzteres blüht vor allem auf Brachen und Ruderalflächen in Massen und ist bei vielen Wildbienen sehr begehrt.
Deshalb ist es auch in vielen Naturschutzgebieten gern gesehener Gast. Bei Massentracht und fehlenden Alternativen fliegt auch manches Honigbienenvolk massiv auf diese Pflanze und dann können Sommerhonige hohe Werte der auch in manchen Kräutertees nachgewiesenen PAs erreichen.
JKK ist schon lange aufgrund des Gehaltes an giftigen Alkaloiden Pferde- und Weidebesitzern ein Dorn im Auge und so wurde diese neue Erkenntnis genutzt, sich die Imker zu Verbündeten im Kampf gegen diese Pflanze zu machen - medienwirksam wurden große Mengen an Honig vernichtet und vor allem auf Naturschutzgebiete und Naturschutzvereine Druck ausgeübt damit diese ihre Flächenpflege ändern und die Pflanze bekämpfen.
Doch nun gibt es neue Erkenntnisse, nach denen zumindest Honige nur etwas Zeit benötigen um sich praktisch selbst zu entgiften. Untersuchungen von Dr. Aiko Huckauf, Leiter des JKK Kompetenzzentrums bei der Stiftung Naturschutz in Schleswig-Holstein, zeigen, dass die PAs in hoch belasteten Honigen innerhalb von vier Monaten komplett abgebaut waren. In Tees aber auch in belasteten Heuchargen blieben die PAs jedoch unverändert erhalten.
Vermutlich sind die honigeigenen Enzyme für diesen Abbau verantwortlich.
Quelle: http://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Neues-zum-Jakobsk...